Geschichte

Geschichte

Uns gibt es seit 1897

1897 – 1925

Die heutige Feuerwehr Jünkerath wurde 1897 in der damaligen Gemeinde Glaadt als Freiwillige Feuerwehr Glaadt gegründet. Sie entstand auf Anregung der Herren Peter Josef Keul, Clemens Manstein, Lorenz Leinen, Josef Pfeil und Johann Auweiler. Erster Brandmeister der Wehr war Peter Josef Keul, beschäftigt als Lokführer in Jünkerath. Er kam aus Loogh bei Kerpen.

Die Feuerwehr ist gegründet worden, da zur damaligen Zeit das Gefahrenpotential in der Gemeinde rasant angestiegen war. Grund dafür waren die sich auf das ganze Kylltal ausbreitenden Anlagen der Bahn, sowie die Jünkerather Gewerkschaft (später Demag / Ergocast / Vulcast). Um die Jahrhundertwende war das Werk mit 480 Beschäftigten der größte Arbeitgeber im Kreis Daun. Damit verbunden entstanden in Jünkerath zahlreiche Wohnhäuser des Werks und der Bahn.

Feuerwehr Glaadt vor dem 1. Spritzenhaus an der Glaadter Kirche, 1925:

Vordere Reihe: Hilarius Klinkhammer, Bernhard Kloep, Wilhelm Altenweg (Brandmeister), Valentin Wallers, Thomas Schröder, Hubert Bauer

2. Reihe: Heinrich Pfeil, Nikolaus Schleder, Heinrich Bauer, Peter Greiff, Johann Lamberts, Martin Bauer, Hilarius Lamberts

3. Reihe: Johann Lintz, Peter Kloep, Anton Harings, Gottfried Görig, Josef Schröder

Hintere Reihe: Lambert Harings, Peter May

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Die damalige Ausrüstung der Wehr bestand aus persönlicher Schutzausrüstung (Helm und Jacke), sowie der allgemeinen Ausrüstung aus Schlauchmaterial, Hakenleitern und einer fahrbaren Handdruckspritze. Die Spritze wurde von einem Pferdegespann gezogen. An der Pumpe benötigte man 6 Mann, die mit kräftigen Hüben das Wasser förderten. Mit etwa 55 Doppelhüben pro Minute konnte man ca. 250 l Wasser pro Minute fördern. Die Wasserentnahme erfolgte meist aus Hydranten aus dem örtlichen Wasserleitungsnetz. Die erste Wasserleitungsversorgung wurde in Glaadt im Jahre 1904 hergestellt. Den Wasserkübel an der Spritze konnte man ab jetzt durch die Hydranten füllen. Vorher musste der Kübel durch Eimerketten vom Bach befüllt werden, da diese Pumpe nur eine Druckpumpe war und kein Wasser ansaugen konnte. Im Jahr 1905 wurde Gustav Manstein zum Brandmeister ernannt, welcher aber 1910 tödlich verunglückte. Daraufhin wurde Christian Leinen Wehrführer.

Das erste Spritzenhaus der Wehr stand zwischen der Glaadter Kirche und dem heutigen Pfarrheim. Das Gebäude wird heute als Abstellraum genutzt. Die Alarmierung wurde damals durch ein Blashorn vorgenommen, d. h. wenn ein Feuer ausgebrochen war, musste erst einmal jemand zu Pferd durch das Dorf reiten um mittels Blashorn die Kameraden zu alarmieren. Dann mussten Pferde vor den Pumpenwagen gespannt werden, um diesen zum Brandort zu ziehen. In Kriegszeiten hatte die Feuerwehr es besonders schwer, da die meisten jungen Kameraden zur Front einberufen waren und somit das Personal knapp wurde. Im Einsatzfall mussten dann auch die älteren Männer mithelfen. Im Jahr 1920 wurde Wilhelm Altenweg zum Brandmeister ernannt. Im Jahre 1925 zählte die Feuerwehr 25 aktive Mitglieder.

1930 – 1944

Im Jahr 1930 kaufte die Gemeinde ein Wohnhaus an der Stelle der heutigen DRK – Rettungswache. Das Gebäude wurde zum Gerätehaus umgebaut. Hieran wurde ein Steigerturm aus Holz angebaut, der zum Schläuche trocknen und zu Übungswecken diente. Erst im Jahre 1930 entstand die heutige Gemeinde Jünkerath. Diese entstand aus den Flächen der Gemeinde Glaadt und durch Gebietsabtretungen der Gemeinden Schüller, Gönnersdorf und Feusdorf. 1932 erhielt die Feuerwehr ihre erste TS 6 Motorspritze. Neben der Handdruckspritze existierte seitdem ein Anhänger für die TS 6, welcher von Hand oder einem Traktor gezogen werden konnte. Zusätzlich existierte seit den dreißiger Jahren noch ein Wagen mit Leitern und Schlauchmaterial. Zur Ausbildung der Führungskräfte wurden diese früher wie heute zur Landesfeuerwehrschule nach Koblenz entsandt.

1944 – 1951

Den schwersten Stand hatte die Wehr während der letzten Kriegsjahre 1944 und 1945. Die meisten Wehrmänner wurden als Soldat eingezogen, sodass  die Feuerwehr überwiegend aus älteren Männern und 15- bis 16jährigen, der sogenannten Feuerwehr – HJ (Hitler-Jugend), bestand. Brandmeister war zu dieser Zeit Wilhelm Altenweg. Gerade ab dem Herbst 1944 kam die Wehr durch die ständigen Luftangriffe häufig zum Einsatz. Zeitweise musste die Feuerwehrspritze dem Bahnbetriebswerk zur Verfügung gestellt werden, da die Wasserzuleitung zur Versorgung der Dampfloks unterbrochen war. Mit Hilfe der Motorspritze wurden dann die Tender der Loks befüllt.

letzte Reihe in der Mitte: Brandmeister Wilhelm Altenweg, 1935

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Entstand plötzlich ein Brand, musste erst die Motorspritze zu Fuß im Bahnbetriebswerk abgeholt werden. Die gefährlichsten Einsätze hatte die Wehr an dem Tag vor Heiligabend 1944 und an Heiligabend selbst, als während des Einsatzes häufig Tiefflieger angriffen haben. Auch am 1. Weihnachtstag waren die Wehrmänner vom frühen Morgen bis abends spät im Einsatz. Immer wieder kam es zu Bränden durch Abwürfe von Phosphorbomben (Brandbomben). In dieser Zeit wurden insbesondere die Anlagen der Jünkerather Gewerkschaft sowie die Bahnanlagen zum Ziel der Luftangriffe. Jünkerath war damals Bahnknotenpunkt und wichtig für den Nachschub nach Belgien über die Losheimer Strecke. Dieser Umstand wurde etlichen Zivilhäusern zum Verhängnis und die Feuerwehr kam laufend zu Einsätzen. In der Koblenzer Straße wurden die Häuser Bausch (heute K. Simon), Karl Wawer, Jobelius und ein 8 – Familienhaus zerstört, in der Kölner Straße die Häuser Bauschen (Schuhhaus Pitt), die Kreissparkasse mit Nachbarhaus Grady sowie das Haus des Dr. Jansen, welches durch den Einschlag einer abgestürzten V1-Rakete getroffen wurde. Im Bereich des Feusdorfer Weges wurde das Haus Schmitz und die Villa Poensgen auf dem Werksgelände zerstört. Im Bahnhofsbereich wurde das Bürogebäude des Bahnbetriebswerkes, das 3-stöckige Stellwerk und das Haus des Friseurs Meyer zerstört. Im Glaadter Bereich fielen im Bereich Burgstraße/ Neue Kolonie die Häuser Kettel, Wallers und Hardt Brandbomben zum Opfer. 1945 wurde die Evangelische Kirche sowie die Modellschreinerei auf dem Werksgelände zerstört. Insgesamt wurden im Krieg in Jünkerath 12 Wohnhäuser zerstört, 25 schwer und 178 mittel oder leicht beschädigt. Die Anlagen der Bahn waren größtenteils unbrauchbar, die Jünkerather Gewerkschaft schwerst beschädigt. Nahezu alle Maschinen wurden von der Besatzungsmacht beschlagnahmt und demontiert. Vier Brückenbauwerke waren zerstört, die Hochbrücke konnte leider erst als letztes im Jahre 1955 wiedereröffnet werden.

Nach dem Krieg war ein völliger Neuaufbau der Feuerwehr notwendig. Teilweise waren Kameraden im Krieg gefallen, teilweise hatte die Ausrüstung in den letzten Jahren stark gelitten. Erschwert wurde das Vorhaben noch durch die Auflagen der Besatzungsmächte. Diese untersagten Gruppierungen über 10 Mann Stärke, aus Angst es könnten sich kriegerische Vereinigungen bilden. Trotz dessen konnte die Wehr am 28.08.1947 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Der Tag war ein Fest der ganzen Gemeinde. Nachdem am Vormittag ein Gottesdienst für die Gefallenen der Wehr stattgefunden hatte, versammelten sich die Teilnehmer und Abordnungen sämtlicher Wehren des Amtsbezirks auf der Wiese vor dem Gerätehaus im Ortsteil Glaadt. Darauf zeigte die Jünkerather Feuerwehr eine Schulübung an den Geräten und eine Rettungsübung am Steigerturm.

Im Jahr 1950 wurde Wilhelm Altenweg als Brandmeister nach 30 Dienstjahren durch Josef Dreimüller abgelöst. Aufgrund seiner langen Tätigkeit als Brandmeister wurde Wilhelm Altenweg später noch zum Ehrenbrandmeister ernannt. Er trat im Jahre 1910 in die Freiwillige Feuerwehr Jünkerath ein und war schon vorher seit 1903 Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Broich bei Schleiden.

1952 – 1956

Das eine Feuerwehr nicht nur löschen kann, hat sich ab dem Jahr 1952 herausgestellt. In diesem Jahr wurde eine Feuerwehrkapelle mit dem Namen „Feuerwehrkapelle Jünkerath“ gegründet. Anfang der 20er Jahre bestand bereits eine Truppe junger Musiker, die unter dem Namen „Harmonie Glaadt“ auftrat. Man kann davon ausgehen, dass die Feuerwehrkapelle der Nachfolger dieser Kapelle war. Um den Geldbeutel der Musiker zu schonen, wurden die Instrumente aus der Feuerwehrkasse beschafft.

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Gründungsmitglieder der Feuerwehrkapelle waren:

  • Heinrich Bauer (Posaune)
  • Ernst Altenweg (1. Flügelhorn)
  • Rudi Bauer (2. Flügelhorn)
  • Johann Hüppen (Trompete)
  • Georg Schmitz (Tenorhorn)
  • Josef Simonis (Tenorhorn)
  • Matthias Simonis (Tenorhorn)
  • Lambert Daniel (Trommel)

Als Uniform trugen die Musiker die Feuerwehruniform. Die Proben wurden in den Anfangsjahren in der alten Schule in Glaadt in der Burgstraße abgehalten. Der Brandmeister war gleichzeitig auch der Vorsitzende der Kapelle. Nachdem sich später die Kapelle zu einer selbständigen Einheit formiert hatte, wählte sie ihren Vorsitzenden selbst. Im Jahre 1975 ließ sich die Feuerwehrkapelle Jünkerath ins Vereinsregister eintragen und heißt seitdem „Musikverein Jünkerath e.V.“ Wie aus den noch vorhanden Statuten der Kapelle hervorgeht, hatte der Brandmeister jeden öffentlichen Auftritt zu genehmigen. Die Kapelle spielte hauptsächlich natürlich zu Feuerwehrfesten auf, aber auch zu sonstigen Festen und Anlässen in der näheren Umgebung. Der Erlös der Auftritte durfte zu zwei Dritteln unter den Musikern aufgeteilt werden, der Rest floss in die Feuerwehrkasse.

1956 – 1966

Im Jahre 1956 übernahm Hubert Altenweg die Funktion als Brandmeister, die Wehr zählte zu dieser Zeit 38 aktive Mitglieder. Am 1. September des Jahres 1957 wurde das 60- jährige Stiftungsfest der Feuerwehr gefeiert. Im Jahr 1958 beschaffte die Ortsgemeinde Jünkerath eine neue Motorspritze. Es handelte sich um eine TS 8/8 der Firma Ziegler. Die feierliche Einweihung fand am 27.07.1958 statt. Die Pumpe ist bis heute noch im Gebrauch. Drei Jahre später wurde der Ausrüstungsstand noch einmal nachhaltig verbessert. Die Feuerwehr wurde zusätzlich mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-T) Modell Ford FK 1000 ausgestattet.

1. Fahrzeug: TSF-1000

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Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Anhänger mit Motorspritze immer noch von einem Traktor gezogen, den ein Landwirt mitbringen musste. Am 22.10.1961 fand die Einsegnung statt. Von 1961 bis 1967 war Hubert Leinen Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Jünkerath.

Der nächste unhaltbare Zustand, aus heutiger Sicht, war die Alarmierung der Feuerwehr. Knapp zehn Jahre dauerten die Bemühungen und Anstrengungen der Feuerwehr gegenüber der Gemeinde, eine Alarmsirene in Jünkerath zu installieren. Jahrelanger Schriftverkehr und Unterschriftenaktionen hatten keinen Erfolg. Am Höhepunkt dieses Kampfes war man wohl Ende des Jahres 1966 angelangt. Die gesamte Freiwillige Feuerwehr hatte zum 15. Dezember des Jahres ihren Austritt aus der Feuerwehr angekündigt, falls keine Alarmsirene angeschafft würde. Dann kam endlich die Zusage der Gemeinde, die Anlage auf dem im Bau befindlichen neuen Gerätehaus zu installieren. Zusätzlich sollten weitere Brandmelder im Ort installiert werden, mit denen die Sirene ausgelöst werden konnte. Diese wurden aber aus Kostengründen wieder gestrichen. Stattdessen konnte man die Sirene vom Hause Edmund Bauer aus alarmieren. Ab jetzt war die Feuerwehr durch Anruf bei der Familie Bauer zu aktivieren. Die Zeiten in denen ein Hornist durch das Dorf fahren (falls gerade ein PKW da war) musste, um mittels Brandhorn die übrigen Kameraden zu alarmieren, waren nun endlich vorbei.

1966 – 1970

Mit dem Bau des neuen Gerätehauses wurde 1966 begonnen. Der alte, hölzerne Steigerturm von 1930 war mittlerweile marode und entsprach keinesfalls mehr den Anforderungen einer funktionierenden Feuerwehr. Der Steigerturm wurde abgerissen, um an gleicher Stelle ein neues Gerätehaus zu bauen. Das neue Haus hatte zwei Stellplätze und sanitäre Anlagen im Erdgeschoss und im Obergeschoss einen Schulungsraum sowie einen kleineren Raum. Das Dachgeschoss wurde als Abstellraum genutzt.

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Die Schläuche konnten in einem Schacht getrocknet werden, der durch alle Etagen führte. Das neue Gebäude war natürlich nur durch viel Eigenleistung und Engagement der freiwilligen Helfer für die Gemeinde finanzierbar. Es wurde im Rahmen des 70- jährigen Stiftungsfestes der Feuerwehr in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag des Kreises Daun am 04.06.1967 eingeweiht. Am Samstagabend spielte natürlich die Feuerwehrkapelle der Wehr mit Einlagen des Werkschores der Demag zum Festkommers auf. Sonntags begann der Tag mit einem Festgottesdienst mit anschließender Einweihung des Gerätehauses. Am Nachmittag wurden die eingeladenen Wehren aus dem ganzen Kreis Daun, sowie teilweise aus den benachbarten Kreisen Schleiden, Prüm sowie aus Belgien empfangen. Im Anschluss folgten ein Festumzug und einige feuerwehrtechnische Vorführungen unter Mitwirkung des DRK. Im Herbst des Jahres 1967 wurde Josef Lorse als Brandmeister gewählt.

1970 – 1977

Im Jahre 1970 wurde aufgrund der Verwaltungsreform des Landes Rheinland-Pfalz die Verbandsgemeinde Obere Kyll gegründet. Nach einer Änderung der Gemeindeordnung des Landes Rheinland-Pfalz vom 14.12.1973 ging die Trägerschaft der Feuerwehren in den Aufgabenbereich der Verbandsgemeinde über. Bis dahin war jede Ortsgemeinde selbst verantwortlich für den Brandschutz. Im Jahre 1971 wurde die Feuerwehr erstmals mit vier umluftunabhängigen Atemschutzgeräten ausgestattet.

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Im gleichen Jahr wurde im Landkreis Daun ein ABC-Zug gebildet. Die Feuerwehr Jünkerath stellte zusammen mit den Feuerwehren aus Stadtkyll, Schüller und Schönfeld den 2. ABC – Zug des Kreises Daun. Die Feuerwehr Jünkerath stellte die Dekontaminationsgruppe des ABC – Zuges. Der Kreis stationierte in Jünkerath einen vom Bund finanzierten gebrauchten Mercedes-Benz Unimog S 404 als Entgiftungsfahrzeug (EF). Das Fahrzeug wurde in den 60er Jahren vom Bund in Luftschutzeinheiten bei Feuerwehren stationiert. Das Fahrzeug besaß einen 800 l Löschwassertank und war für eine Besatzung von 3 Mann vorgesehen. Seit Ende der 60er Jahre hatte sich der Aufgabenbereich der Feuerwehr wesentlich erweitert. Ursprünglich zählte nur der Brandschutz zur Aufgabe der Feuerwehr, mittlerweile leistete die Wehr zusätzlich Dienste im Sektor der technischen Hilfe und im Katastrophenschutz.

1977 – 1987

Am 15. Mai 1977 feierte man das 80- jährige Stiftungsfest der Wehr. Es wurde auf der Wiese am Gerätehaus in Glaadt im Festzelt gefeiert. Brandmeister und Wehrführer in dieser Zeit war Josef Lorse. Damals zählte die Wehr 39 aktive Mitglieder.

Im Jahr 1977 wurde unsere Feuerwehr erstmalig mit Funkgeräten ausgestattet. Anfang der 80er Jahre erhielt die Wehr die ersten Funkmeldeempfänger zur Alarmierung. Im Keller des Rathauses der Verbandsgemeinde wurde zudem eine Funkfeststation eingerichtet. Im Falle eines Einsatzes wird diese während der Dienstzeit durch Personal der Verwaltung und sonst durch geschultes Personal der Jünkerather Feuerwehr besetzt Die Funkmeldeempfänger dienten zur Alarmierung des Personals für die Feuerwehreinsatzzentrale.

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Von hier aus war es möglich weitere Feuerwehren per Funksirenen zu alarmieren. Eine Verständigung mit den Einsatzkräften vor Ort war über Funk möglich. Seit Einführung von Funkgeräten wurden jedes Jahr vier Funkübungen innerhalb des Stützpunktes abgehalten, sowie eine Abschlussübung mit den Feuerwehren der gesamten Verbandsgemeinde. Zur Simulierung des Ernstfalles wurde einmal jährlich eine Alarmübung organisiert, meistens unter der Beteiligung der benachbarten Wehren. So nahm die Wehr auch an der Katastrophenschutzübung „Grenzwald“ im Jahr 1985 teil. Angenommen wurde hier ein Großwaldbrand im Grenzbereich um Scheid, Losheim und Udenbreth. Mit insgesamt 2.500 Helfern aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden die Flammen bekämpft. Unter Mitwirkung von DRK, THW und Einsätzen von Löschflugzeugen und Hubschraubern wurde die Übung ein interessantes Ereignis für die Öffentlichkeit.

Das Entgiftungsfahrzeug (Unimog) wurde 1980 durch ein neues Dekontaminationsfahrzeug ersetzt und in Stadtkyll stationiert, da der Stellplatz im Jünkerather Gerätehaus zu klein war. Auf Antrag des DRK Jünkerath wurde 1985 der in Jünkerath stationierte Krankenwagen im freigewordenen Stellplatz des Gerätehauses untergebracht. Man teilte dem DRK zusätzlich einen Raum im Obergeschoss zu. Ab 01.04.1986 wurde in Jünkerath ein hauptamtlicher Rettungsassistent stationiert. Die erforderlichen Änderungsmaßnahmen wurden in Gemeinschaftsarbeit mit dem DRK durchgeführt. Im Jahr 1990 baute die Verbandsgemeinde eine Rettungswache mit zwei Stellplätzen für das DRK an das vorhandene Gerätehaus an. Die Einweihung fand am 13.04.1991 statt. Die Wache wurde ab jetzt durchgehend mit zwei Sanitätern besetzt. Dadurch wurde der 2. Stellplatz im Feuerwehrhaus wieder frei.

1987 – 1995

Im Jahre 1970 wurde aufgrund der Verwaltungsreform des Landes Rheinland-Pfalz die Verbandsgemeinde Obere Kyll gegründet. Nach einer Änderung der Gemeindeordnung des Landes Rheinland-Pfalz vom 14.12.1973 ging die Trägerschaft der Feuerwehren in den Aufgabenbereich der Verbandsgemeinde über. Bis dahin war jede Ortsgemeinde selbst verantwortlich für den Brandschutz. Im Jahre 1971 wurde die Feuerwehr erstmals mit vier umluftunabhängigen Atemschutzgeräten ausgestattet.

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Nach langem Bestreben der Feuerwehr erhielt die Feuerwehr Jünkerath im Jahre 1990 ein Tanklöschfahrzeug. Es war ein TLF 8/18 der Firma Ziegler auf Mercedes-Benz Fahrgestell. Das Fahrzeug hat eine im Heck eingebaute Pumpe mit einer Leistung von 800 l/Min bei 8bar und einem Wassertank mit 2.400 l Inhalt. Zusätzlich zur Normbeladung ist es mit einem Stromerzeuger, sowie 4 Atemschutzgeräten mit Ersatzflaschen und einem Lüfter ausgerüstet. Die Einsegnung des Fahrzeuges fand am 19.08.1990 durch Pfarrer Beissel statt. 1991 zählte die Feuerwehr Jünkerath 39 aktive Mitglieder. Im Jahr 1992 spendete die Bezirksregierung der Verbandsgemeinde 4 ausgemusterte VW-Transporter der Polizei. Jeweils ein Fahrzeug erhielten die Feuerwehren Hallschlag, Scheid, Stadtkyll und Jünkerath. Das Fahrzeug wurde in Eigenleistung zum Einsatzleitwagen umgebaut. Hierzu wurde es umlackiert, mit zwei eingebauten Funkgeräten, Zusatzantenne und Lautsprecherwarnanlage ausgerüstet. Das Fahrzeug wurde in einer angemieteten Garage untergestellt, da das Gerätehaus nur Platz für zwei Stellplätze hatte.

Der Mindestbedarf nach LBKG für die Ausrüstung der Feuerwehr Jünkerath war jedoch noch nicht gedeckt. Demnach wäre das vorhandene TSF mit einem LF 16/12 oder LF 8/6 mit Hilfeleistungssatz zu ersetzen und eine Drehleiter DLK 18/12 und zusätzlich ein Wasserwerfer mit 1600 l/min zu beschaffen. Um diesen Forderungen gerecht zu werden, wäre der Neubau eines Gerätehauses mit 4 Stellplätzen für Großfahrzeuge plus einer Wasch- und Pflegehalle notwendig gewesen. Zunächst wurde seitens der Verbandsgemeinde geprüft, ob evt. ein Anbau an das vorhandene Gerätehaus in Frage kommen würde. Diese ergab jedoch, dass sich die beengten Verhältnisse im vorhandenen Gerätehaus dadurch auch nicht ändern ließen und höchstens Platz für einen 3. Stellplatz auf dem Grundstück gewesen wäre. Im alten Gerätehaus mussten erst die Fahrzeuge aus der Halle gefahren werden, damit sich die Kameraden an den Spinden mit der Einsatzkleidung ausrüsten konnten. Somit wurde von der Verwaltung signalisiert, abzuwarten um Fördermöglichkeiten zugunsten eines Neubaues abzugreifen.

Zum Ende des Jahres 1994 wurde Axel Keul als Wehrführer gewählt. Er löste Josef Lorse nach 27 Jahren als Brandmeister der Feuerwehr Jünkerath ab. Zum 01.01.1994 wurde unser Kamerad Helmut Bauer zum Wehrleiter der Verbandsgemeinde Obere Kyll bestellt. Helmut Bauer war vorher stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Jünkerath.

Einsegnung DLK 18/12, 1995

1995

Im Jahr 1995 beschaffte die Verbandsgemeinde Obere Kyll die nach LBKG noch notwendige Drehleiter. Es war ein Vorführfahrzeug des Typs DLK 18/12 der Marke Magirus auf Iveco Fahrgestell. Die Bezeichnung DLK 18/12 bedeutet, es kann eine Höhe von 18m bei 12m Ausladung erreicht werden. Die Länge der Leiter beträgt dabei 24m. Die Einweihung des Fahrzeuges fand am 09.11.1995 statt. Der Bau des neuen Gerätehauses konnte nun nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Bürgermeister Arenz sagte den Neubau für das Jahr 1997 zu. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Drehleiter in einer offenen Halle auf dem Bauhof der Verbandsgemeinde untergestellt. Nun verfügte die Feuerwehr Jünkerath über vier Einsatzfahrzeuge, die an drei unterschiedlichen Orten untergebracht waren. Bei jedem Einsatz war nun erhebliches Organisationsvermögen gefragt.

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Als Standort für das neue Gerätehaus war zuerst die Wiese gegenüber der DRK – Rettungswache vorgesehen. Nachdem die Verbandsgemeinde ebenfalls Raumbedarf für einen größeren Sitzungssaal anmeldete, wurde der Standort auf dem Gelände des Rathauses favorisiert. Mit den Planungen wurde das Architekturbüro Wilfried Reuter aus Gerolstein beauftragt. Die Planungen liefen auf ein Gebäude mit 5 Einstellplätzen, Umkleideräumen mit sanitären Anlagen und Duschen, Werkstatt und Lagerräumen sowie einer Feuerwehreinsatzzentrale im Erdgeschoss hinaus. Im Obergeschoss waren ein großer und ein kleiner Sitzungssaal, eine Küche, Toilettenräume, zwei weitere Räume für die Feuerwehr und zwei Lagerräume geplant. Die beiden Sitzungssäle könnten auch als Schulungsräume für die Feuerwehr mitgenutzt werden. Am Gebäude angeschlossen war ein Turm zur Schlauchtrocknung. Dieser wurde aber später eingespart, da man sich für eine Platz sparende Schlauchwaschanlage mit Trocknung entschied. Mit der Anlage können nun auch die Schläuche auf Druck geprüft werden.

1996 – 1999

Am 12.09.1996 fand der Spatenstich durch Bürgermeister Werner Arenz statt. Am 04.03.1997 konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. In den nachfolgenden Monaten wurde die Feuerwehr mit Eigenleistungen gefordert. Insgesamt wurden über 2.100 Stunden Eigenleistung durch Mitglieder der Feuerwehr erbracht. Nach fast 18 Monaten Bauzeit konnte das neue Gerätehaus am 24.04.1998 feierlich eingeweiht werden. Hierzu war auch der damals amtierende Regierungspräsident Studentkowski anwesend. Am darauf folgenden Samstag wurde mit einem „Tag der offenen Tür“ die Einrichtung für die Bevölkerung zugänglich gemacht.

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Nach und nach wurden nun noch Restarbeiten im Gerätehaus erledigt. So wurde im Gerätehaus ein zentrales Materialdepot sowie eine Kleiderkammer für alle Feuerwehren der Verbandsgemeinde Obere Kyll eingerichtet. Später wurde hier noch eine Schlauchwerkstatt und ein Lager für die Verbandsgemeinde eingerichtet. Mit der Anschaffung eines Befüllautomaten mit Kompressor für die Atemschutzflaschen und einer zugehörigen Atemschutzwerkstatt werden seit 2003 nun auch die Atemschutzflaschen hier gefüllt und die Gerätschaften überprüft.

Im November 1999 wurde die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Jünkerath gegründet. Insgesamt 18 Jungen und Mädchen wurden Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Die Jugendfeuerwehr wurde betreut von den Kameraden Günther Schleder und Marco Assenmacher. Durch die Jugendfeuerwehren wird der Nachwuchs in der Freiwilligen Feuerwehr erheblich gesteigert.

2000 – 2003

Im darauf folgenden Jahr machte man sich Gedanken um eine Ersatzbeschaffung für das vorhandene TSF. Die Finanzen der Verbandsgemeinde ließen jedoch in absehbarer Zeit keinen Raum für die Neubeschaffung eines erforderlichen LF8, entsprechend der Mindestausrüstung nach dem LBKG für den Ort Jünkerath, so entschied man sich, ein gutes gebrauchtes Fahrzeug zu suchen und dieses in Eigenleistung zu restaurieren und entsprechend umzubauen. Schnell hatte man ein entsprechendes Fahrzeug in Aussicht. So wurde ein LF 16/12 der Firma Magirus auf Iveco Fahrgestell für 5.000,- DM von der Berufsfeuerwehr Düsseldorf ersteigert. Das Fahrzeug hatte einen Tank mit 1.800 l Inhalt, eine eingebaute Pumpe mit einer Leistung von 1.600 l/min, einen elektrisch drehbaren Lichtmast und einen fest eingebauten 20 KVA Stromerzeuger.

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In mühevoller Kleinarbeit wurden nun Roststellen beseitigt, die Gerätefächer den Ansprüchen angepasst, die Sitze neu bezogen sowie letztendlich neu lackiert in RAL 3000. In der Gruppenkabine wurden 2 Atemschutzgeräte installiert, 2 weitere nebst Ersatzflaschen im Geräteraum. Hinzu kamen noch Schnellangriffseinrichtung, Schlauchmaterial, 2 Tauchpumpen, wasserführende Armaturen und Schaumlöschzubehör. Die alte TS 8/8 aus dem TSF wurde auf einem Schlitten herausnehmbar installiert. Etwas später wurde das Fahrzeug noch durch ein gebrauchtes Hydraulikaggregat, Schere, Spreizer und Rettungszylinder ergänzt. Die Einsegnung des Fahrzeuges fand am 30.10.2000 im Jünkerather Feuerwehrhaus statt. Gleichzeitig wurde ein Fahrzeug für die Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde Obere Kyll eingesegnet. welches nur durch Spenden und Werbung hiesiger Firmen finanziert wurde und somit an diesem Tag der Verbandsgemeinde übergeben werden konnte. Das Fahrzeug ist in Gönnersdorf stationiert.

Ab dem 01.01.2001 wurde die in Stadtkyll stationierte ABC – Komponente des Kreises Daun im im freien 5. Stellplatz des Feuerwehrgerätehauses Jünkerath untergebracht. Die ABC – Komponente besteht aus einem Dekontaminationsfahrzeug auf MAN Fahrgestell sowie einem Erkundungsfahrzeug als Ford Transit.

2003 – 2014

Zur Sicherung der Einsatzfähigkeit tagsüber wurde 2003 die Feuerwehrbereitschaft Obere Kyll (FBOK) gegründet. Die FBOK besteht aus Mitarbeitern der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Bei allen Einsätzen ab der Alarmstufe 2 innerhalb der Verbandsgemeinde Obere Kyll rückt diese Einheit mit Fahrzeugen der Feuerwehr Jünkerath zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren mit aus.

Im Frühjahr 2005 wurde der ELW 1 auf VW T2 Fahrgestell ausgemustert. Als Ersatzbeschaffung wurde über die Wintermonate 2004/2005 von der Verbandsgemeinde Obere Kyll ein gebrauchter Ford Transit erworben, der in Eigenregie von der Feuerwehr Jünkerath zum ELW 1 umgebaut wurde. Das Fahrzeug wurde am 03.07.2005 eingeweiht. Im Jahre 2007 feierte die Freiwillige Feuerwehr Jünkerath feiert ihr 110 – jähriges Bestehen in Verbindung mit dem 34. Verbandsgemeindefeuerwehrtag der VG Obere Kyll. Das Fest wird in der Fahrzeughalle veranstaltet. Zusätzlich wurde noch ein Festzelt vor dem Gerätehaus aufgestellt.

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Im Jahre 2005 hat die Verbandsgemeinde mit der Wehrleitung ein Ersatzbeschaffungskonzept für die gesamte Verbandsgemeinde erarbeitet. Danach war für das in die Jahre gekommene Löschgruppenfahrzeug LF 16 (Baujahr 1980) ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10/10 vorgesehen. Nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung im Sommer 2009 wurde im September 2009 der Auftrag an die Firma Iveco – Magirus erteilt. Nach etwa 1 Jahr Vorlauf- und Bauzeit konnte das Fahrzeug am 03.09.2010 durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Jünkerath abgeholt werden. Die feierliche Übergabe und Einsegnung des neuen Fahrzeuges fand am Sonntag, 31.10.2010 im Rahmen des Kürbismarktes / Verkaufsoffenen Sonntages der Interessengemeinschaft Jünkerath statt. Das Fahrzeug wird durch eine Gruppe (9 Personen) besetzt. Durch seine umfangreiche Ausrüstung für die technische Unfallhilfe ist das Fahrzeug nicht nur zur Brandbekämpfung einsetzbar sondern auch bei Verkehrsunfällen.

Seit 2014

Zur Zeit ist Dirk Merkes Wehrführer und Manuel Arenz stellvertretender Wehrführer. Von der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Glaadt im Jahre 1897 bis heute waren folgende Kameraden Brandmeister bzw. Wehrführer:

  • 1897 – 1905: Peter Josef Keul
  • 1905 – 1910: Gustav Manstein
  • 1910 – 1920: Christian Leinen
  • 1920 – 1950: Wilhelm Altenweg
  • 1950 – 1956: Josef Dreimüller
  • 1956 – 1961: Hubert Altenweg
  • 1961 – 1967: Hubert Leinen
  • 1967 – 1994: Josef Lorse
  • 1994 – 2014: Axel Keul
  • 2014 – heute: Dirk Merkes

 

Wir hoffen, Ihnen hiermit einen interessanten Einblick in die Geschichte der Feuerwehr Jünkerath – Glaadt gegeben zu haben. Wie man ersehen kann, haben unsere Kameraden es in der Vergangenheit nicht immer leicht gehabt, teilweise mangels nötiger Gerätschaften und zeitweise durch fehlendes Personal während der beiden Weltkriege. In der heutigen Zeit kann man stolz auf eine funktionierende Feuerwehr sein, da es heute nicht mehr selbstverständlich ist, dass Menschen zum Schutze und Wohle der Allgemeinheit ihre Freizeit opfern, gemäß dem Spruch:

„Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr!“